Ein Container am Rande des Dschungels, so an einen Hang gestellt, dass man mitten drin sitzt in den Bäumen, auf Augenhöhe sozusagen. Was für eine unglaubliche Unterkunft haben wir hier gefunden. Charles hat das so geschickt gebaut, dass zwei Zimmer und ein paar Hängemattenplätze entstanden sind, es gibt eine Dusche, ein sauberes Plumpsklo und auf der großen Terrasse eine Außenküche mit Kühlschrank, Gasherd und Spüle, bei der das Wasser direkt in den Wald fließt. Wir sind hier allein, unsere Nachbarin ist eine Tarantel. Beim Kochen besucht uns ein kleines Fröschlein in der Spüle und das Licht lockt zahlreiche fliegende Tiere an. Sobald wie möglich löschen wir das Licht, sitzen einfach nur da und lauschen. Irgendein größeres Tier macht sich unter uns zu schaffen, ich leuchte mit der Stirnlampe hinab, kann aber nichts erkennen. Aber was für ein Gefühl, hier mitten drin zu sitzen. 

Die Pasta schmeckt, das Bier dazu ebenfalls, ein paar Erdnüsse haben wir auch noch, die wir als wir in den Container gehen, auf dem Tisch stehen lassen, sorgfältig verschlossen in einer Aludose mit Plastikdeckel. Am nächsten Morgen ist der Deckel rundherum angepickt.  Das Salz war wohl verlockend.

Auf dem Weg zu Charles und seiner Écolodge Mamandinan gibt es eine Badestelle am Fluss, das Wasser moorig und überraschend frisch. Das tut gut nach einem weiteren Tag in der schwülen Hitze von Französisch-Guayana. Auch hier sind wir anfangs ganz allein, können unser Glück kaum fassen, das alles entdeckt zu haben. Gerade sagt uns Charles, dass es hier manchmal auch Faultiere und Tukane gibt. Wir werden Augen und Ohren offen halten.

Wir sind hier nur für eine Nacht, aber wir wissen, wir dürfen noch einmal wiederkommen. Dann werden wir unsere Hängematten aufspannen und draußen auf der Terrasse schlafen. Denn das ist vielleicht der einzige Kritikpunkt. So ein dichter Container ist nicht unbedingt die beste Wahl für tropische Nächte und mein alter Rücken findet Hängematten überraschenderweise bequemer als die Matratze im Container.

Zuerst veröffentlicht am 11. November 2023 https://bikeandcrime.wordpress.com/2023/11/11/pasta-aus-der-dschungelkuche/

Foto: privat

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