„Das wäre doch was für dich“, meinte Lieblingstochter und ich antwortete, dass ich ja noch keine Oma sei, mit Seitenblick auf sie, denn wer, wenn nicht sie, könnte an diesem Zustand etwas ändern?
Aber die Nachrichten über rechtsextreme Taten und Äußerungen rissen nicht ab, der Populismus wurde gefühlt jede Woche schlimmer und dann wurde nach noch Trump wieder gewählt.
Spätestens dann war es vorbei, ich wusste, ich kann nicht mehr zuhause sitzen und denken, das wird schon alles wieder verschwinden und in meiner kleinen Welt ist ja alles gut. Nichts ist gut. In meiner kleinen Welt nicht und in der großen schon gleich gar nicht. Also nahm ich Kontakt auf zu den „OMAS GEGEN RECHTS“. Das darf man, auch wenn man (noch) keine Oma ist. In Vorarlberg gibt es eine kleine Gruppe Frauen, die sich engagieren; in der Schweiz, wo ich ja jetzt wohne, entsteht gerade eine Gruppe. Das ist spannend, man kann noch mitgestalten und es fühlt sich richtig an. Eine passende Mütze habe ich auch schon gestrickt und fühle mich sehr wohl in meiner neuen Omarolle, so ganz ohne Enkelkind. Und Lieblingstochter hat keinen Druck mehr. Sie kann sich jetzt so viel Zeit lassen, wie sie will. Ich bin ja schon Oma.
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