Triathlon kennt ihr, oder? 3,8 km Schwimmen, 180 km Radeln und dann noch einen Marathon laufen – das ist die Ironman-distanz. Vollkommen wahnsinnig in meinen Augen. Dabei schwimme und radle ich wahnsinnig gerne, laufen ist nicht so ganz meins. Es gibt beim Triathlon auch kürzere Distanzen, der Sohn meines Schweizers hat vor ein paar Wochen die Halbdistanz gemacht. Immer noch vollkommen wahnsinnig, aber offensichtlich kann man es überleben. Ich bin schwer beeindruckt. Ich dagegen habe meinen eigenen Alpentriathlon entwickelt und nun schon im zweiten Jahr erfolgreich durchgezogen. Der geht so: Mit dem Velo (Fahrrad für alle Nicht-Schweizer hier) von Wildhaus zum Gräppelesee. Da ist ein ziemlicher Stich drin, aber alles Teersträßchen, durchaus gut machbar für mich, bei den augenblicklichen Temperaturen aber schon schweißtreibend. Dann Stopp am Gräppelensee, schnelles umziehen, auf den Badeanzug wird verzichtet, damit es schneller geht – und weil noch niemand außer uns unterwegs ist. Eine Runde schwimmen. Richtig schön runterkühlen, den Bergsee für sich haben, genießen. Wieder anziehen, weiter mit dem Velo. Da wird es nochmal richtig steil, da brauche ich ein Extrapäuschen, aber geht schon, und dann ist wieder Klamottenwechsel angesagt: Das Velo am Wegrand parken, Helm und Bikeschuhe ab, die Wanderstiefel aus dem Rucksack raus und dann beginnt der dritte Teil, Wanderung auf den Neuenalpspitz. Den Zeitpunkt muss man gut abpassen, damit auch noch alles blüht, Margerithen und Vergissmeinnicht sowieso und Nelken und Knabenkräuter und dann der Höhepunkt: Feuerlilie und Türkenbund. Stieglitze und einen Kuckuck haben wir auch gesehen, und viele Schmetterline, Schwalbenschwänze und ein Tagpfauenauge, den Kleinen mit dem Schachbrettmuster und Bläulinge. Oben gibt es ein längeres Belohnungspäuschen mit Verpflegung und dann das ganze wieder zurück, erst wandern, dann radeln, dann baden, dann noch einmal velofahren und dann sehr zufrieden und glücklich wieder heimfahren. Ein Tag für alle Sinne.

Die Zeit haben wir nicht gemessen.

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Giovanni Netzer habe ich kennengelernt, als in Vorarlberg der Kulturpreis in der Sparte Tanz verliehen wurde, das ist jetzt auch schon wieder 10 Jahre her. Damals war das origen festival cultural, das Giovanni erfunden hat und leitet, noch ganz jung. Uns führt der Weg häufiger mal über den Julierpass und